Manchmal habe ich Heimweh nach Buenos Aires. Vermutlich geht das jeder Tanguera und jedem Tanguero so, die einmal für längere Zeit dort gelebt haben. Aber dank Internet habe ich ein Video-Fenster in die Heimat des Tango argentino: Carlos Neuman und seine Website Aires de Milonga.
Carlos Neuman lebt Tango. Er sagt von sich, dass er mehr als 16.000 Stunden Tanzerfahrung hat. Mehr oder weniger jeden Abend ist er unterwegs, um per Video von den Milongas in Buenos Aires zu berichten. Seine Videos veröffentlicht er auf seiner Website, aber auch auf YouTube, wo ihm fast 10.000 Interessenten folgen. Auf Facebook ist er natürlich auch vertreten, z.B. unter facebook.com/airesdemilonga/.
Die Website erscheint auf den ersten Blick etwas unübersichtlich, aber es lohnt sich, darin zu stöbern. Das Schöne an seinen Videos ist, dass sie nicht nur auf Perfektion setzen, sondern neben den Darbietungen der großen Stars oft auch „normale“ Milongas zeigen mit Tänzern wie du und ich, von denen man sich dennoch etwas abschauen kann, insbesondere wie man auf engstem Raum tanzt.
Nach dieser Stunde gingen wir auf einen „Absacker“ ins „Café de París“ nahe des Bahnhofs Vicente López (siehe Foto, Carlos steht in der Mitte). Und genau von dort überträgt Carlos regelmäßig live den Tango, der vor diesem Café getanzt wird, das Parkett besteht aus großen Pappkartons, die auf dem Bürgersteig ausgebreitet werden, und die Tanzpaare drehen und gleiten darauf, als wäre es der beste Tanzboden.
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